Kennst du das? Menschen [also auch Führungskräfte], die ihre Arbeit lieben, haben eine unvergleichliche Ausstrahlung. Eine ungeheure Kraftquelle. Sie sind zufrieden und ausgeglichen. Ihre Grundhaltung ist freundlich und optimistisch, auch wenn die Zeiten hektisch oder besonders schwer sind.
In sich glückliche Führungskräfte.
Was ist das Geheimnis dieser Menschen?
Sie lieben, was sie tun.
Das ist die präzise und kürzeste Antwort auf diese Frage.
Und diese Liebe kommt von Innen heraus. Sie ist somit unabhängig von dem, was äußere Umstände so mit sich bringen. Das bedeutet nicht, dass äußere Umstände keinen Einfluss haben. Es bedeutet jedoch, dass die Liebe zur Führungsarbeit an sich immer besteht. In guten wie in schlechten Zeiten.
Wie entsteht nun diese innere Liebe zur Führungsarbeit?
Das Wort Selbstführung spielt hier eine große Rolle und eng daran gekoppelt ist das Selbstbewusstsein, also »sich selbst bewusst zu sein«.
Glückliche Führungskräfte bringen ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten in das tägliche Führen ein.
Ihnen ist bewusst, was sie gut können und sie bauen diese Fähigkeiten immer weiter aus. Zu wissen, dass sie ihre Stärken in ihre Führungsarbeit einbringen können, macht sie glücklich. Es spornt sie an, dies immer wieder zu tun, weil sie genau dann in ihrem Element sind. Das erklärt zum Beispiel auch, warum sie gerade in schwierigen Zeiten zur Hochform auflaufen. Ihre Stärken werden jetzt besonders gebraucht.
Weil sie ihre Stärken gut kennen, können sie problemlos ihre Schwächen annehmen und konstruktiv Wege finden, damit umzugehen. Sie ziehen gerne Lehren aus dem, was ihnen gelungen oder auch auch missglückt ist. Ihr Stärkenfundament ist solide und darauf bauen sie auf. Mit diesem Selbstbewusstsein macht es ihnen auch Freude, immer wieder dazuzulernen und sogar neue Stärken zu entwickeln.
Für glückliche Führungskräfte macht Führen immer einen Sinn.
Die Frage, ob Führen einen Wert hat, beantworten sie konsequent mich Ja. Führen macht für sie Sinn, wenn die Dinge gut laufen und sie Erfolg haben. Führen macht für sie ebenso Sinn, wenn der Erfolg ausbleibt. Sie wissen, Führung wird immer gebraucht.
Den Wert ihrer Führungsarbeit erkennen glückliche Führungskräfte in jeder Situation und im Umgang mit jedem Menschen. Sie wissen, dass ihre Führung etwas bewirkt, selbst wenn sie dazu nicht sofort ein Feedback erhalten oder unmittelbare Ergebnisse zu sehen sind.
Ihr Sinnempfinden ist dann am größten, wenn sie spüren, einen positiven Beitrag geleistet zu haben. Im Kleinen wie im Großen. Für einen einzelnen Menschen, für die Gemeinschaft im Team oder Unternehmen, oder generell für den wirtschaftlichen Erfolg.
Wirklich glückliche Führungskräfte sind nicht Ego getrieben. Es geht ihnen weniger um sich selbst, sondern mehr um die Gemeinschaft der Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Ihr eigener Erfolg macht sie froh und glücklich … für den Moment. Das nachhaltige Gefühl, in ihrer Tätigkeit aufzugehen und glücklich zu sein, das entsteht jedoch durch ihr zweifelsfreies Bewusstsein für den Beitrag, den sie für andere Menschen und für die Sache bzw. den Erfolg im Ganzen geleistet haben.
Glückliche Führungskräfte sind und handeln menschenorientiert.
Glückliche Führungskräfte durchdenken alles vom Menschen aus. Ob es um die Organisation geht, die Abläufe und Prozesse, die Ziele und Aufgaben und ganz besonders die Kommunikation.
Warum ist das ein Faktor für eine nachhaltig glücklich machende Führungsarbeit?
Weil es im Grunde um die Menschen geht. Immer und aus jeder Situation heraus. Verständlich wird dieses Grundprinzip wenn wir einmal aus der Kundenperspektive schauen. Der Mensch Kunde entscheidet, ob er Produkte, Angebote, Dienstleistungen oder Unternehmen gut findet. Gestalten wir Abläufe, die für den Kunden zu kompliziert oder nicht praktikabel sind oder macht der Kunde wiederholt negative Erfahrungen, sucht er nach Alternativen, die ihm das anbieten, was er sucht bzw. sich wünscht. Produktstrategie, Preispolitik, Kundenkommunikation, alles sollte sich am Menschen Kunden ausrichten. Ein Erfolgsrezept, das große Führungspersönlichkeiten [wie zum Beispiel Steve Jobs, langjähriger CEO von Apple] betont haben.
Diese Logik finden wir mittlerweile auch in aktuellen Führungsphilosophien wieder. Ein besonders gutes Beispiel dafür liefert Bodo Janssen mit seinen Veröffentlichungen [u.a. mit dem Buch »Das Neue Führen«]. Eine der wertvollsten Kernaussagen lautet: Durch Wertschätzung entsteht Wertschöpfung. Das eine schließt das andere eben nicht aus, sondern ist der Grund für Erfolg, Glück und Zufriedenheit. Führungskräfte, die diese Haltung in sich tragen, sind erlebbar glücklich.
Glückliche Führungskräfte führen wertebasiert.
Das Thema Werte wird oft vernachlässigt, dabei ist es der Nordstern für jede Führungskraft, für jede Unternehmenskultur und für Erfolg.
Im Rahmen der Selbstführung ist es für jeden Menschen, der führt, von enormem Vorteil, die eigenen Werte zu kennen. »Was ist mir wichtig?«, »Was brauche ich?«, »Auf was will nicht verzichten?« oder »Was sind für mich Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen?«. All das sind gute Fragen, die uns Menschen klar machen, welche Werte wir haben und was unser Arbeitsleben wert(e)voll macht.
Führungskräfte [bzw. generell Menschen], die ihre persönlichen Werte kennen, achten auf ein Umfeld, in dem diese Werte erlebbar werden. Sie sorgen selbst für und bewahren diese Werte.
In Unternehmen geht es um gemeinschaftliche Werte. Sie verkörpern das Miteinander und das Füreinander. Durch sie bekommt alles einen roten Faden. Die Geschäftsstrategie, die Unternehmensorganisation, die Zusammenarbeit und das soziale Miteinander. Intakte Werte führen dazu, dass sich Menschen verbunden fühlen und sich gerne einbringen. Daraus erwächst ein gesundes Arbeitsumfeld mit gesunden Menschen, die Freude daran haben, nachhaltig erfolgreich zu sein. Die Arbeit wird dann mit Liebe getan.
Manchmal gerät die Liebe zur Führungsarbeit in Vergessenheit.
Vielleicht, weil etwas von dem, was ich hier geschrieben habe, fehlt oder aus dem Blickfeld gerückt ist. Oder weil das Gefühl entstanden ist, dass die eigene Führungsarbeit nicht mehr gesehen wird.
Irgendwann geht dann dem stärksten Menschen die Kraft aus. Lass es nicht so weit kommen. Denn ‚Dienst nach Vorschrift‘ oder die ‚Innere Kündigung‘ haben immer einen bitteren Beigeschmack und verursachen sogar Dauerstress. Dafür bist du und das, was du tust, viel zu wertvoll.
Jahrgang 1967.
40+ Jahre berufliche Erfahrung.
Seit 2003 Mentorin, Coach, Trainerin.
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